Interesse ungebrochen: Präventionsveranstaltung Enkeltrick und Co - „Es kann jeden treffen“

Zum ersten Mal drehte sich in einer Veranstaltung des Seniorenbeirats im evangelischen Gemeindehaus alles um das Thema „Enkeltrick und Co“. Das Interesse an dem Thema war ungebrochen.

Interesse ungebrochen: Präventionsveranstaltung Enkeltrick und Co - „Es kann jeden treffen“

Hört und liest man doch wöchentlich über diese rücksichtslosen Enkeltrick-Betrügereien in den Medien.

Kriminaloberkommissar Marco Hein von der Kreispolizeibehörde Gütersloh informierte am Mittwochnachmittag mehr als 50 Frauen und Männer bei einer Informationsveranstaltung über neuste Betrugsmaschen und wie man sich schützen kann.

„Es kann wirklich jedem passieren, viele Telefonbetrugsopfer kannten die Betrugsmasche, die ihnen widerfahren ist. Trotzdem hat sie der direkte Telefonkontakt mit dem Täter überfordert. Etliche Opfer beschreiben, dass sie sich während des direkten Telefonkontaktes „handlungsunfähig“, „wie ferngesteuert“ oder „wie hypnotisiert“ fühlten. Obwohl sie sich vorher sicher gewesen seien, dass ihnen so etwas nicht passieren kann“, hielt Marco Hein zu Beginn fest.

Per Enkeltrick, Schockanrufe, Hauptgewinnversprechen, Internet-Betrugsmaschen, versuchen sich Kriminelle Geld oder Schmuck zu ergaunern. Vielfach erfolgreich, weil die späteren Opfer in eine Situation gedrängt werden in der sie nicht mehr so rational urteilen und agieren können. Viele würden dabei ihre Lebensersparnisse an die Täter verlieren. Marco Hein ist im Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz zuständig für den Bereich Senioren, informiert regelmäßig über Methoden, sich zu schützen, klärt über die neuesten Tricks der Betrüger und Diebe auf, ist mit den immer neuen Varianten vertraut.

Marco Hein verwies darauf, dass selbst Senioren, die eine beruflich erfolgreiche Vita als Staatsanwälte, Arzt, Steuerberater und Prokuristen haben, zum Opfer werden könnten. Marco Hein hatte den Besuchern Mitschnitte eines Gesprächs mitgebracht, die deutlich machten, wie der sogenannte Enkeltrick funktionieren kann. Seine Aufgabe sei es, Präventionsbotschaften zu vermitteln, wie kann man Menschen schützen.

„Es gibt keine Kaution für deutsche Staatsbürger nach einem Verkehrsunfall oder bei anderen Delikten“, erklärte Marco Hein. Die Geschichte, die er vorstellte, handelte davon, dass die Enkelin einen Autounfall hatte und dabei eine Person überfahren hat. Die Enkelin könne deshalb nur nach Zahlung der Kaution entlassen werden bzw. der Gefängnisstrafe entkommen. Somit braucht die Enkelin schnell eine hohe Summe von Geld. Schon mit einfachen Mitteln könnte man sich schützen. Der Fachmann gab Tipps: Vom Anrufbeantworter der alle Gespräche entgegennehmen kann, schließlich würden Täter nicht aufs Band sprechen über einen Eintrag im Telefonbuch zu verzichten oder sich austragen zu lassen. Bis hin zur Vereinbarung eines Familienkennwortes und bei unseriösen Anrufen schnellstmöglich aufzulegen und dann die 110 zu wählen.

Veranstaltungen wie des Seniorenbeirats seien immer wieder hilfreich, sagte Marco Hein. Bekanntes, Neues, ein Erinnerungsspiel als Gedächtnisstütze. Die Besucher haben Informationen, Tipps und Anregungen bekommen, die sie an Nachbarn, Freunde, die Familie weitergeben, wenn sie davon erzählen.

Das oberste Ziel sei es, dass es erst gar nicht zu den Straftaten kommt.

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