Digitaler Wandel? Handyverbot am Einstein-Gymnasium in Rheda zeigt Wirkung | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Seit einem Jahr gilt am Einstein-Gymnasium ein striktes Handyverbot – mit positiven Folgen: mehr Konzentration, weniger Konflikte, intensiveres Miteinander. iPads ab Klasse 7 ermöglichen kontrollierte digitale Bildung ohne private Ablenkung.

Digitaler Wandel? Handyverbot am Einstein-Gymnasium in Rheda zeigt Wirkung

Smartphones aus – Konzentration an: Handyverbot am Einstein-Gymnasium wirkt

Am Einstein-Gymnasium in Rheda gibt es schon seit Langem eine klare Handyregelung: In Pausen und auf den Fluren sind Smartphones tabu. Seit gut einem Jahr wurde diese Regelung präzisiert – nun müssen die Geräte morgens ausgeschaltet in der Schultasche verschwinden und dort verbleiben. Eine Schülerdurchsage am Morgen erinnert regelmäßig daran.

Was zunächst wie ein radikaler Schritt gegen den digitalen Zeitgeist erschien, hat sich inzwischen als fester Bestandteil des Schulalltags etabliert – mit überraschend positiven Auswirkungen.

Smartphones aus – Konzentration an

Die Maßnahme wurde eingeführt, um Ablenkungen zu minimieren, das soziale Miteinander zu stärken und die Lernatmosphäre zu verbessern. Vielen Schülerinnen und Schülern fiel es schwer, sich ganze 45 Minuten auf den Unterricht zu konzentrieren und wählten die Smartphone-Pause auf dem Klo.

Schon beim Betreten des Schulgeländes – sei es aus dem Bus, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – schalten die Schülerinnen und Schüler nun ihre Geräte aus. Diese Routine hat sich schnell eingebürgert. „Es ist mittlerweile ganz normal, das Handy morgens auszuschalten“, berichtet ein Zehntklässler. „Man gewöhnt sich daran, und es tut auch gut.“

Digitale Inhalte im Unterricht – aber kontrolliert

Ab der 7. Klasse erhalten die Einstein-Schülerinnen und -Schüler ein iPad von der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Damit können Aufgaben, Recherchen und digitale Lerninhalte gezielt während der Unterrichtszeit und Zuhause bearbeitet werden. Die Geräte sind in den pädagogischen Alltag integriert – mit klaren Regeln zur Nutzung. So bleibt der Unterricht digital unterstützt, aber frei von privaten Ablenkungen.

Kommunikation wie früher – über das Sekretariat

Was passiert, wenn Kinder ihre Eltern erreichen müssen? Ganz einfach: wie früher läuft die Kommunikation über das Sekretariat. Dort werden Nachrichten weitergeleitet oder im Notfall direkt Kontakt hergestellt. Auch Lehrkräfte und Verwaltung zeigen sich zufrieden mit der Regelung. Der Schulalltag sei ruhiger, konzentrierter und weniger konfliktbeladen.

Es mussten im Laufe des Jahres viel weniger Geräte von Schulleitung einbehalten werden.

Mehr Miteinander, weniger Bildschirmzeit

Besonders bemerkenswert ist der soziale Effekt: Die Schüler bemerken selber, dass in den Pausen wieder mehr miteinander gesprochen, gespielt und gelacht wird. Die Abwesenheit von Smartphones fördert echte Begegnungen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Auch Lehrkräfte berichten von einer verbesserten Aufmerksamkeit im Unterricht und weniger Störungen durch digitale Ablenkungen.

Ein Modell für andere Schulen?

Das Einstein-Gymnasium geht mit seinem Handyverbot einen konsequenten Weg – und zeigt, dass digitale Entwöhnung im Schulkontext durchaus funktionieren kann. Gleichzeitig beweist die kontrollierte iPad-Nutzung, dass digitale Bildung nicht ausgeschlossen, sondern sinnvoll eingebettet werden kann. Ob andere Schulen diesem Beispiel folgen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Schüler und Schülerinnen aus Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz haben gelernt, dass Kommunikation auch ohne Smartphone-Bildschirm funktioniert – und dass echte Gespräche manchmal wertvoller sind als jede Nachricht auf dem Display.