Ein Schlaganfall kommt oft plötzlich – und verändert das Leben von einem Moment auf den anderen. Jährlich erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Jeder fünfte Betroffene verstirbt innerhalb der ersten vier Wochen. Viele Überlebende bleiben dauerhaft pflegebedürftig oder sind auf Unterstützung im Alltag angewiesen.
Nicht nur ein Thema für Ältere
Zwar sind fast 80 Prozent der Betroffenen über 60 Jahre alt, doch ein Schlaganfall kann auch jüngere Menschen treffen: Rund 30.000 unter 55 Jahren sind jährlich betroffen. Besonders alarmierend: Mindestens 300 Kinder erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall – mit oft verzögerter Diagnose, weil die Symptome nicht sofort erkannt werden. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
Wie erkennt man einen Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall. Typische Warnzeichen sind:
Plötzliche Lähmungen oder Taubheitsgefühle – meist einseitig
Hängender Mundwinkel oder einseitige Gesichtslähmung
Sprachstörungen oder verwaschene Sprache
Sehstörungen, Doppelbilder oder plötzliche Blindheit
Starke Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache
Schwindel, Gangunsicherheit oder Bewusstseinsstörungen
Wichtig: Wenn eines dieser Symptome auftritt, gilt: Sofort den Notruf 112 wählen – jede Minute zählt!
b0f96fab-4594-4847-95e3-f8aed94196c0Wie kann man vorbeugen?
Viele Risikofaktoren lassen sich beeinflussen. Wer gesund lebt, senkt sein Schlaganfallrisiko deutlich:
Bluthochdruck kontrollieren – regelmäßige Messung und ggf. medikamentöse Behandlung
Rauchen vermeiden – Nikotin schädigt die Gefäße
Bewegung fördern – schon 30 Minuten täglich wirken vorbeugend
Gesunde Ernährung – ballaststoffreich, salzarm, wenig tierische Fette
Übergewicht reduzieren – besonders Bauchfett erhöht das Risiko
Alkoholkonsum begrenzen – zu viel Alkohol belastet Herz und Kreislauf
Diabetes und Cholesterinwerte im Blick behalten
Stress abbauen – durch Entspannung, soziale Kontakte und Pausen im Alltag
Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt helfen, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Warum wir darüber sprechen müssen!
Ein Schlaganfall ist kein Randphänomen – er betrifft Familien, Freundeskreise, Kolleginnen, Nachbarschaften. Und er betrifft uns alle: als potenzielle Patientinnen, als Angehörige, als Mitmenschen. Je mehr wir über Warnzeichen, Risikofaktoren und Nachsorge wissen, desto besser können wir helfen – und im Ernstfall Leben retten.
Offenheit schafft Bewusstsein. Wenn wir über Schlaganfälle sprechen, nehmen wir Ängste, fördern Prävention und stärken die Solidarität mit Betroffenen. Denn hinter jeder Zahl steht ein Mensch – mit Geschichte, Familie und Hoffnungen.
Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe