Gemeindewerke im Dauereinsatz: Rattenplage ist hausgemacht | Aktuelle Nachrichten und Informationen

In Herzebrock-Clarholz kämpfen die Gemeindewerke derzeit verstärkt gegen ein wachsendes Rattenproblem. Speziell geschulte Mitarbeitende setzen Köder in der Kanalisation, doch viele Ursachen liegen im Alltag: falsch entsorgte Essensreste, offene Abfälle und ungesicherte Müllbereiche bieten den Tieren ideale Bedingungen.

Gemeindewerke im Dauereinsatz: Rattenplage ist hausgemacht

Rattenproblem in Herzebrock-Clarholz: Gemeinde ruft zu mehr Achtsamkeit auf

In Herzebrock-Clarholz sind die Mitarbeitenden der Gemeindewerke derzeit intensiv im Einsatz, um der zunehmenden Rattenpopulation entgegenzuwirken. Speziell geschulte Kräfte bringen dafür sogenannte „Gift-Cookies“ in eigens für die Kanalisation entwickelten Köderstationen aus. Diese Stationen verhindern, dass die Wirkstoffe bei Rückstau ins Wasser gelangen oder ausgespült werden – ein wichtiger Schutz für Umwelt und Abwasser.

Ratten nicht nur nachtaktiv

Dass das Problem größer geworden ist, zeigt sich auch im Alltag. Bei der Begleitung eines Mitarbeiters der Gemeindewerke fiel auf, dass die Tiere nicht nur ausschließlich nachts unterwegs sind. Auf einem Spielplatz im Ort konnte eine Ratte innerhalb weniger Minuten mehrfach beobachtet werden, wie sie Essensreste aufsammelte und in ein Versteck trug. Ein offenes Kanalrohr in der Nähe war zwar leer, doch Spuren der Tiere fanden sich im Kanal überall.

Ursachen liegen oft im eigenen Verhalten

Die Gemeinde macht deutlich: Ein großer Teil des Problems ist hausgemacht. Noch immer landen Essensreste in der Toilette – ein idealer Nährboden für Ratten, die sich in der Kanalisation problemlos bedienen. Hinzu kommen achtlos weggeworfene Lebensmittel an Gehwegen, Spielplätzen und Schulen. Für die Tiere entsteht so ein regelrechtes Buffet. An Mülleimern arbeiten sie sogar im „Team“ mit Krähen: Die Vögel holen Abfälle heraus, die Ratten verwerten den Rest.

Was Bürgerinnen und Bürger tun können

Die Gemeindewerke appellieren daher an alle Einwohnerinnen und Einwohner, selbst aktiv zu werden. Wer seinen Garten, den Bereich rund um die Mülltonnen und die eigenen Abfallbehälter sauber hält, verhindert, dass Ratten nach oben gelockt werden und sich in der Nähe von Häusern ansiedeln.

Vier einfache Maßnahmen helfen bereits spürbar:

  • Keine Essensreste über die Toilette entsorgen

  • Abfälle unterwegs immer in geschlossene Mülleimer werfen

  • Zuhause im Garten Ordnung halten, besonders rund um Mülltonnen und Futterquellen

  • In den Kompost dürfen ausschließlich pflanzliche, unbehandelte Garten- und Küchenabfälle. Essensreste, tierische Produkte sowie gekochte Speisen sind dort tabu.

Nur wenn alle mithelfen, lässt sich die Rattenpopulation nachhaltig eindämmen. Die Gemeindewerke bleiben weiter im Einsatz – doch ohne Unterstützung aus der Bevölkerung wird das Problem kaum zu lösen sein.