Der Ausbau des Glasfasernetzes im Außenbereich der Gemeinde Herzebrock-Clarholz schreitet mit großen Schritten voran. Mit der Fertigstellung des ersten Multifunktionsgehäuses (MFG) wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht. Dieses MFG ist bereits mit dem zentralen Point of Presence (POP) verbunden und somit an das weltweite Netz angeschlossen. Die aktive Technik, die für die Versorgung der Kunden erforderlich ist, wurde größtenteils installiert und letzte Arbeiten sollen bis Ende des Monats abgeschlossen sein. Kurz darauf könnte die Versorgung der ersten Kunden beginnen.
Aktueller Stand der Bauarbeiten
Das Glasfaserausbaugebiet wurde in mehrere Cluster unterteilt. Insgesamt werden drei Multifunktionsgehäuse im Außenbereich errichtet. Der Bau umfasst auch die Erstellung der notwendigen Längsstraßen und Hausanschlüsse sowie das Einblasen der Glasfaserkabel. Derzeit finden Bauarbeiten an verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet statt – von der weitestgehend fertiggestellten Pixeler Straße über die intensiv bearbeiteten Bereiche Möhler und Brocker Straße bis hin zu Arbeiten entlang der Marienfelder und Harsewinkeler Straße. Plan ist es, sämtliche Maßnahmen bis zum 31. Dezember 2025 abzuschließen.
Nutzung des Glasfasernetzes
Das Glasfasernetz ist nach dem Prinzip des „Open Access“ zugänglich. Anwohnerinnen und Anwohner können einen glasfaserfähigen Tarif bei ihrem bevorzugten Telekommunikationsanbieter buchen. Auch die Netzgesellschaft Herzebrock-Clarholz, der zukünftige Pächter des Netzes, bietet entsprechende Tarife an. Interessierte können bereits jetzt unter www.netzgesellschaft-herzebrock-clarholz.de/glasfaser/tarife-2/ buchen oder weitere Informationen telefonisch bei Frau Herbring unter 05245-444133 oder per Mail an b.herbring@herzebrock-clarholz.de einholen.
Wann kann der erste Kunde aktiviert werden?
Technisch gesehen könnte der Kunde kurzfristig versorgt werden.
Für diesen sowie alle weiteren noch fertigzustellenden Cluster gilt, dass die gebauten Strecken zunächst noch abgenommen und von der Gemeinde an die Netzgesellschaft übergeben werden müssen. Ist dies erfolgt, könnte der anbieterseitige Fertigstellungsprozess gestartet werden. Dazu zählt, dass der physikalische Anschluss geprüft, die Grundstückseigentümererklärung ins System überführt und die Vertragslaufzeit des aktuellen Dienstes sowie der Zeitpunkt der Übernahme beim Altanbieter abgefragt wird. Dieser Prozess nimmt in der Regel 4 – 6 Wochen in Anspruch.
Da es sich hier um ein gefördertes Projekt handelt, ist der Open Access vorgeschrieben. Hier ist die Netzgesellschaft aktuell dabei, die softwareseitigen Voraussetzungen zu schaffen. Der Prozess wird derzeit durch die BITel eingeführt und getestet. Sobald die Tests abgeschlossen sind, wird die Software auch für die Netzgesellschaft eingerichtet. Hier wird erwartet, dass die Arbeiten im Juli abgeschlossen werden, so dass der erste Kunde im August dieses Jahrs aktiviert werden kann.
Für Kunden an den fertiggestellten Trassen bedeutet dies, dass sie einen Tarif beim favorisierten Anbieter möglichst frühzeitig abschließen sollten, um zeitnah nach der Fertigstellung des Open Access aktiviert werden zu können.
Was passiert, wenn der Bautrupp vor meiner Tür steht?
Steht ein Bautrupp vor der Tür des Kunden, wird der Bauleiter des Bautrupps vor Ort den Verlegungsweg auf dem Grundstück bzw. ins Gebäude in einem persönlichen Gespräch mit dem Hauseigentümer besprechen. Anschließend erfolgt der Tiefbau, bei dem im Erdreich ein Leerrohr bis ins Gebäude verlegt wird. Danach wird kurzfristig der eigentliche Hausanschluss erstellt.
Der Bau des Hausanschlusses dauert in der Regel ein bis zwei Tage. Danach erfolgt das Einblasen der Glasfaser in das Leerrohr und das Setzen des Hausübergabepunktes im Gebäude. Hierzu wird ein weiterer Termin vereinbart, da die Monteure im Haus die Glasfaser installieren müssen.
Zum Schluss erfolgt die Messung des Anschlusses, um sicherzustellen, dass keine Störung in der Leitung vorliegt. Zuletzt erfolgt die Fertigmeldung an den Netzbetreiber. Nach der Fertigmeldung steht die Anschaltung bevor.
Herzebrock-Clarholz ist mit diesem Schritt seinem Ziel, eine zukunftsweisende digitale Infrastruktur für alle Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen, ein großes Stück nähergekommen.