Mit dem Heimatverein Clarholz gingen Kinder auf nächtliche Fledermaus-Entdeckung | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Bei einer Nachtwanderung des Heimatvereins Clarholz entdeckten Kinder mit Batdetektor und Wärmebildkamera die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse – inklusive echter Zwergfledermaus und Schleiereulenpräparat.

Mit dem Heimatverein Clarholz gingen Kinder auf nächtliche Fledermaus-Entdeckung

Es dämmerte schon leicht, als sich am Montagabend Kinder mit einem Elternteil Einladung des Heimatvereins Clarholz vor der Zehntscheune versammelten, um bei einer Nachtwanderung Fledermäuse – die Flugakrobaten der Nacht – zu beobachten. Der ausgewiesene Fledermausfreund Thomas Bierbaum brachte nicht nur seine Fledermaushandpuppe, sondern zum Erstaunen der Kinder auch eine Zwergfledermaus mit. Diese hatte er am Tag zuvor in Obhut genommen und päppelt sie nun auf, damit sie ausreichend Reserven aufbaut und so den Winterschlaf überstehen kann.

Jetzt im August verlassen die Fledermausjungen nach und nach das Sommerquartier und beginnen gemeinsam mit ihren Müttern selbst nach Insekten zu jagen, deshalb lassen sich im August rund um alte Bäume oder am Wasser besonders gut Fledermäuse beobachten. „Kennt ihr noch weitere Flugakrobaten, die in der Nacht umherfliegen?“ fragte Mechthild Gröver, Vorsitzende des Heimatvereins die Kinder. „Eine Eule“ wussten die Kinder und bestaunten ausgiebig das Präparat einer Schleiereule und ihre besonders leichten und ausgefransten Federn, wodurch sie lautlos fliegen kann. Das herzförmige Gesicht mit den Federkreisen rund um Ohren und Augen wirkt wie ein großer Schalltrichter, damit hört die Eule ihre Beute sehr gut und kann auch Fledermäuse erbeuten. Fledermäuse leben deshalb nicht dort, wo Schleiereulen nisten. Aber nicht durch natürliche Feinde ist die Zahl an Fledermäusen in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Fehlende Sommerquartiere in alten Bäumen, Ritzen in alten Häusern oder Verkleidungen und vor allem das Insektensterben sind der Grund, warum Fledermäuse bedroht sind.

Inzwischen war es deutlich dunkler geworden und tatsächlich huschten, wie von Thomas Bierbaum vorhergesagt, pünktlich um kurz nach 21.00 Uhr die ersten Fledermäuse auf der Jagd nach Insekten um die Buchen. Der Batdetektor knisterte und knatterte und machte die für uns unhörbaren Ultraschallwellen hörbar. „Wenn das Knattern kurz unterbricht, hat die Fledermaus ein Insekt erbeutet“. Die Kinder und auch die Erwachsenen waren fasziniert, denn sie entdeckten immer mehr umherfliegende Fledermäuse am Nachthimmel. Über dem Wasser an der Gräfte wimmelte es nur so von Fledermäusen. Mit einem Orangefilter vor der Lampe waren sie noch viel deutlicher zu bestaunen. Als helle umherflitzende Punkte konnten alle die Fledermäuse durch eine Wärmebildkamera beobachten, die Wilhelm Gröver mitgebracht hatte. Fledermäuse sind Warmblüter, deshalb werden sie als helle Punkte in der Wärmebildkamera sichtbar. Auch andere Tiere oder Menschen lassen sich so im Dunklen erkennen. „Wollt ihr das auf dem Rückweg bei Wilhelm und Stefanie einmal testen?“ fragte M.Gröver in die Runde. Na klar – jedes Kind durfte den Park mit der Kamera absuchen. „Da hinter dem Baum steht einer und da sitzt einer auf der Parkbank! Wir haben ihn!“ scholl es kurz darauf über den Rasen.

Zurück an der Zehntscheuen durften alle ein Fledermausplakat und weitere Infos mitnehmen, die die Nabu Kreisgruppe, vertreten durch Stefanie Klappenbach-Riewenherm, zur Verfügung gestellt hatte. Mit einem herzlichen Dankeschön für die vielen Infos zu Fledermäusen - unseren Flugakrobaten in der Nacht – verabschiedete M.Gröver sich bei Thomas Bierbaum und dem Teilnehmerkreis. Nach der kurzen, aber spannenden Nachtwanderung haben alle sicher gut geschlafen und von Fledermäusen geträumt.