Landrat besucht Rettungswachen, Polizeibezirksdienste & Polizeiwachen: Einsatzzahlen auf Vorjahrsniveau | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Landrat besucht Rettungswachen, Polizeibezirksdienste & Polizeiwachen: Einsatzzahlen auf Vorjahrsniveau

Gütersloh. Landrat Sven-Georg Adenauer reiste an zwei Tagen in dieser Woche durch den Kreis Gütersloh. Wie in jedem Jahr besucht er mit den jeweiligen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Kommunen die Rettungswachen, Polizeibezirksdienste und Polizeiwachen. Ihn begleiteten Dr. Angela Lißner, Dezernentin Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz, Jürgen Theis, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz, und Markus Brock, Sachgebietsleiter Rettungsdienst. Adenauer überreichte den Rettungskräften wie in den vergangenen Jahren jeweils ein Versorgungpaket mit süßen und salzigen Snacks, zu einem großen Teil von heimischen Herstellern. Außerdem lobte er den Einsatz, der Mitarbeitenden des Rettungsdienstes: „Ich möchte mich herzlich bei Ihnen für die erstklassige Arbeit bedanken. Es ist sehr beruhigend zu wissen, dass Sie sich für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger im Kreis Gütersloh einsetzten und wir uns auf Sie verlassen können.“ Er betonte, dass sich die Einhaltung der Hilfsfrist – innerhalb von zwölf Minuten ist das Rettungsmittel vor Ort – nochmals leicht verbessert habe. In 93,12 Prozent der Einsätze schafft das der Rettungsdienst. Und auch bei einer bundesweite Studie zur Qualität des Rettungsdienstes durch den SWR landete der Kreisrettungsdienst weit vorne.

Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes sind in 2024 in etwa auf dem Vorjahresniveau. Die Abteilung für den Bevölkerungsschutz hatte die Zahlen zum 1. Dezember erhoben und auf das ganze Jahr hochgerechnet. Die Einsatzzahlen für die Rettungswachen in Trägerschaft des Kreises Gütersloh sanken um 0,7 Prozent (Vorjahr minus 6,3 Prozent), was etwa 255 Einsätzen entspricht. Auf 36.530 Einsätze wird der Kreis bis Jahresende vermutlich kommen, 2023 waren es 36.775. Auch im gesamten Kreis Gütersloh, also inklusive der Rettungswache, die sich in Trägerschaft der Stadt Gütersloh befindet, sanken die Einsatzzahlen insgesamt um etwa 1,3 Prozent, von 53.275 auf 52.600. Der Kreis Gütersloh hatte zum 1. April 2024 die Trägerschaft der Rettungswache Rheda-Wiedenbrück übernommen, seitdem gibt es nur noch zwei Rettungswachenträger im Kreisgebiet. Der Übergang der Trägerschaft von der Stadt Rheda-Wiedenbrück auf den Kreis Gütersloh verlief problemlos. Der Kreis hat die angestellten Rettungsdienstmitarbeiterinnen und -arbeiter übernommen, offene Stellen konnten inzwischen besetzt werden.

Bei der Notfallrettung, also den Einsätzen der Rettungswagen, ist ein leichter Rückgang im Kreis Gütersloh zu verzeichnen: Waren es 2023 noch 42.396 Einsätze, so werden es in diesem Jahr vermutlich 42.200 werden, ein Rückgang von 0.5 Prozent. Im Bereich des Krankentransports sind die Fahrten um 4,4 Prozent gesunken, von 10.879 in 2023 auf jetzt zirka 10.400. Und auch die Notärzte mussten seltener ausrücken, sie werden in 2024 auf zirka 8.300 Einsätze kommen, im Vorjahr waren es noch 9.160, macht ein Minus von 9,4 Prozent. Die Kreisleitstelle, in der alle Notrufe unter der 112 eingehen, also auch die bei Feuer, Katastrophenschutz etc., koordinierte in diesem Jahr hochgerechnet auf das Jahresende 62.500 Einsätze, das sind etwa 170 pro Tag. Auf das Jahr gesehen kommt die Leitstelle auf ein Anrufaufkommen von 165.000, das sind zirka 520 am Tag. 40 Mitarbeitende arbeiten in der Kreisleitstelle rund um die Uhr das ganze Jahr im Schichtdienst.

Der Kreis Gütersloh beschäftigt in seinen elf Rettungswachen 159 Mitarbeitende, aktuell werden sie von 14 Frauen und Männern unterstützt, die ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Aktuell beschäftigt der Kreis Gütersloh 37 Auszubildende im Rettungsdienst, im nächsten Jahr werden es 42 sein.

Neubau Rettungswache Herzebrock-Clarholz

Seit dem 01.01.2019 betreibt der Kreis Gütersloh eine Rettungswache in Herzebrock-Clarholz, aktuell in einem Provisorium an der Marienfelder Straße im Ortsteil Clarholz. Zukünftig sind Räumlichkeiten in dem geplanten Neubau des Feuerwehrhauses Clarholz vorgesehen, Baubeginn soll im Januar 2025 sein. Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz ist Bauherrin des neuen Gebäudes, der Kreis mietet die Räumlichkeiten der Rettungswache an. Ein Einzug in die neuen Räumlichkeiten ist in 2026 zu erwarten. Durch die gemeinsame Nutzung mit der Feuerwehr sind Synergieeffekte im Hinblick auf die gemeinsame Nutzung der Wasch- und Desinfektionshalle, Gebäudetechnik und Schulungsräumen zu erwarten.

System „Mobile Retter“

Seit Ende 2013, und damit seit erfolgreichen 11 Jahren, hat der Kreis Gütersloh das System der Mobilen Retter eingeführt, bei dem derzeit bereits bundesweit 21 Regionen (Städte/Kreise) angeschlossen sind. Aus diesem Anlass wurde am 10.10.2024 ein „Mobile-Retter-Tag“ gefeiert an dem der Kreis ca. 100 mobile Retter/innen sowie vier „Überlebende“ begrüßen durfte.

Bei Mobilen Rettern handelt es sich um ehrenamtlich tätige medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, sie werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert.

Mobile Retter können allein durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend sind. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen.