Integration in Herzebrock-Clarholz: Wie erreichen wir die Menschen wirklich? | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Integration muss lokal gelebt werden: In Politik, Vereinen und Schulen sind Menschen mit Migrationsgeschichte oft unterrepräsentiert. Der Herzeblog ruft dazu auf, Perspektiven mit uns zu teilen.

Integration in Herzebrock-Clarholz: Wie erreichen wir die Menschen wirklich?

Auf der Kirmes in Clarholz kamen wir auf das Thema Integration. Schnell wurde deutlich, wie aktuell und relevant dieses Thema auch auf lokaler Ebene ist. Besonders betont wurde, dass Integration nicht nur ein bundespolitisches Anliegen ist, sondern auch in der lokalen Politik, in Vereinen und Schulen aktiv gelebt werden muss.

Wer sich in Herzebrock-Clarholz politisch engagiert oder in einem Verein aktiv ist, stellt fest: Es sind oft dieselben Gesichter, die sich einbringen, mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Diese Gesichter sind meist weiß und älter. Und sie werden weniger. Menschen mit Migrationsgeschichte sind in diesen Strukturen bislang deutlich unterrepräsentiert – obwohl es in der Gemeinde zahlreiche Angebote gibt, die grundsätzlich allen offenstehen.

Ob Sportvereine, Musikgruppen oder soziale Initiativen: Die Vielfalt der Möglichkeiten ist groß. Dennoch werden sie von Menschen mit Migrationshintergrund oft nicht genutzt. Fußball bildet hier eine bemerkenswerte Ausnahme – er scheint tatsächlich eine Brücke zu sein. Doch insgesamt bleibt die Frage: Wie können wir diese Gruppen besser erreichen? Wie lassen sich Sprachbarrieren und kulturelle Hürden abbauen?

Integration bedeutet mehr als bloße Teilnahme. Es geht um echte Teilhabe – darum, sich willkommen zu fühlen, mitgestalten zu können und als gleichwertiger Teil der Gemeinschaft anerkannt zu werden. Viele Menschen mit Migrationsgeschichte erleben jedoch Unsicherheit, sprachliche Hürden oder schlicht Unkenntnis darüber, wie man sich in einem Verein anmeldet oder sich politisch einbringen kann. Oft fehlen auch sichtbare Vorbilder, die zeigen: „Du kannst hier mitentscheiden.“

Ich sehe hier konkreten Handlungsbedarf. Neue Mitglieder könnten etwa durch mehrsprachige Kommunikation oder persönliche Einladungen gewonnen werden. Ein großer Vorteil digitaler Kommunikation ist die Möglichkeit zur Echtzeit-Übersetzung. Auf Plattformen wie Instagram und Facebook können unsere Leserinnen und Leser sich Beiträge direkt in ihre eigene Sprache übersetzen lassen. So wird der Zugang zu Informationen erleichtert – unabhängig von Sprachkenntnissen. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Teilhabe und Verständlichkeit für alle.

Mentoring-Programme, in denen erfahrene Mitglieder neue Interessierte begleiten, könnten den Einstieg erleichtern. Besonders wichtig ist auch der frühzeitige Ansatz in Schulen und Kitas. Sprachförderung gehört dort schon selbstverständlich zum Alltag. Elternarbeit muss interkulturell gedacht werden, und Schulen können durch Projektwochen oder Austauschformate zu echten Begegnungsorten werden.

Der Herzeblog möchte diesen Prozess aktiv begleiten und ruft Menschen mit Migrationsgeschichte dazu auf, ihre Perspektiven zu teilen.

Was fehlt? Was funktioniert gut? Was funktioniert nicht? Und wo können wir gemeinsam etwas verändern?

Interessierte können sich direkt bei mir melden – anonym oder persönlich:

Telefon oder WhatsApp: 05245 / 921088
E-Mail: integration@herzeblog.de

Mich interessiert, was genau diese Gruppen sich wünschen und welche Probleme sie sehen. Vielleicht können wir ja etwas ändern.