Wieviel Land gehörte wem? Wem gehörte ein bestimmtes Grundstück? Wo lagen früher Höfe, die es heute nicht mehr gibt? Wie hat sich die Landschaft mit der Besiedelung verändert? Das sind einige der Fragen, denen Jan Althöfer in seinem vom Heimatverein Herzebrock organisierten Vortrag „200 Jahre Urkataster Herzebrock“ am 10. Oktober im Pfarrzentrum Herzebrock nachgehen wird.Das „rheinisch-westfälische Urkataster“ dokumentiert Karten und Verzeichnisse, die nach genauen Vermessungen und einheitlichen Vorgaben zum Zweck der Grundsteuererhebung in den Jahren 1819 bis 1834 angefertigt worden sind. Vor dem Hintergrund der jüngst erfolgten Grundsteuerreform möchte der Referent die Aktualität der vor 200 Jahren erfolgten Grundlagen aufzeigen. In seinem Vortrag geht er zunächst der Frage nach, warum in Westfalen vor über 200 Jahren das Mammutprojekt einer Vermessung sämtlicher Grundstücke begonnen wurde. Die Rolle des Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein beleuchtet er dabei ebenso. Denn der als Reformer bekannte preußische Staatsmann trat bei diesem Projekt als leidenschaftlicher Gegner auf. Einen besonderen Schwerpunkt legt Jan Althöfer auf die Vorgänge bei der Vermessung Herzebrocks. Neben dem umfangreichen Kartenwerk enthält das Urkataster Akten und Bücher, die zahlreiche Informationen überliefern, die er vorstellen wird. Dazu zählen auch die Auseinandersetzung der Herzebrocker Grundstücksbesitzer mit dem Kataster 1825 und die Frage, wie sich die Lebensrealität unserer Vorfahren in der Landschaft wiederspiegelt.
Der ca. eineinhalbstündige beginnt am 10. Oktober um 19:00 Uhr im Pfarrzentrum Herzebrock, Am Kirchplatz 2. Der Zugang ist barrierefrei. Der Vortrag ist kostenlos, Spenden sind willkommen.