Über 1,5 Jahre eRezept in Herzebrock-Clarholz – ein Erfahrungsbericht
Seit gut eineinhalb Jahren ist das elektronische Rezept (eRezept) auch in Herzebrock-Clarholz fester Bestandteil des Praxisalltags. Was anfangs noch ungewohnt war, hat sich inzwischen bei vielen Patientinnen und Patienten sowie in den Arztpraxen etabliert – mit Licht und Schatten.
Was läuft gut?
Die größte Erleichterung: Wiederholungsrezepte für Dauermedikamente lassen sich deutlich einfacher und schneller ausstellen. Wer in der Praxis bekannt ist und regelmäßig dieselben Medikamente benötigt, kann das Rezept oft ohne erneuten Arztkontakt erhalten – digital und sicher. Auch für Apotheken bringt das eRezept Vorteile: Die Rezeptdaten sind direkt verfügbar, Fehler durch unleserliche Handschrift entfallen, und die Abwicklung ist effizienter.
Patient*innen schätzen, dass sie ihr Rezept direkt auf die elektronische Gesundheitskarte laden lassen können – ohne Papierausdruck, ohne Wege. Besonders für mobilitätseingeschränkte Menschen oder Berufstätige ist das ein echter Fortschritt.
Wo gab es anfangs Probleme?
Die Umstellung war nicht überall reibungslos. Technische Hürden, Softwareanpassungen und fehlende Schnittstellen zwischen Praxisverwaltung und Apothekensystemen führten zu Verzögerungen. Manche Patient*innen waren verunsichert, weil sie kein „klassisches“ Rezept mehr in der Hand hielten. Auch die Kommunikation über den Ablauf – etwa wann das Rezept abrufbar ist – musste sich erst einspielen.
Gerade in der Anfangsphase kam es vereinzelt zu Missverständnissen: War das Rezept schon übermittelt? Funktioniert die Karte? Ist die Apotheke vorbereitet? Inzwischen sind diese Fragen meist geklärt – durch Erfahrung, Schulung und bessere Abläufe.
Und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)?
Parallel zum eRezept wurde auch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eingeführt. Sie wird direkt von der Arztpraxis an die Krankenkasse übermittelt – Patient*innen müssen sich nicht mehr selbst darum kümmern. Das spart Zeit und Wege, gerade bei akuten Erkrankungen.
Allerdings holpert es hier noch etwas: Nicht immer wird die eAU beim ersten Versuch korrekt übermittelt. Technische Störungen oder Systemverzögerungen führen dazu, dass Praxen gelegentlich nacharbeiten müssen oder die Übertragung manuell erneut anstoßen. Auch hier gilt: Die Abläufe verbessern sich mit der Zeit.
Fazit
Das eRezept hat sich in Herzebrock-Clarholz etabliert – nicht ohne Startschwierigkeiten, aber mit spürbaren Vorteilen für alle Beteiligten. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, und mit der eAU ist ein weiterer Baustein hinzugekommen.