„Flüchtlinge sollen die deutschen Verkehrsregeln kennenlernen und dann auch die Möglichkeit haben, sich zum Beispiel mit dem Fahrrad fortbewegen zu können“, so Tobias Wellerdiek aus Rheda-Wiedenbrück. Er setzt sich bereits seit vielen Monaten für die Flüchtlingshilfe ein und organisierte jetzt am vergangenen Montag für Flüchtlinge aus der Ukraine eine Verkehrsschulung sowie ein Check-Up der Fahrräder.
Insgesamt nahmen 20 Kinder ab dem Grundschulalter, Frauen und Männer, die in der Gemeinde Herzebrock-Clarholz eine neue Heimat auf Zeit gefunden haben, an der Schulung teil. Bei der theoretischen Einheit, in der Polizeihauptkommissar Alexander Hüske, über Verkehrszeichen und -regeln referierte, wurde schnell deutlich: Es ist gar nicht so einfach, im deutschen Schilderwald den Überblick zu behalten. Kurzweilig und zur besseren Verständigung mit vielen Bildern und kleinen Filmsequenzen untermalt, erläuterte der Verkehrsexperte den Teilnehmenden die grundlegenden Verkehrsregeln. Besonderes Augenmerk richtete er dabei auf das Thema „Helm“ und „Sehen und gesehen werden“. Denn gerade das Fahren ohne Helm, ohne Licht und das Tragen dunkler Kleidung in den Abend- und Nachtstunden führt häufig zu schweren Verletzungen und Unfällen. Lucie Nehring fungierte als Dolmetscherin. Die Teilnehmer nahmen alle Informationen sehr interessiert auf und stellten Fragen. In der Ukraine gäbe es deutlich weniger Verkehrsregeln und auch Helme würden die wenigsten tragen. Auch über die Strafen beim nicht Einhalten der Verkehrsregeln wurde gesprochen. Ihm geht es, so der Polizeihauptkommissar, um Sicherheit und auch um das richtige Verhalten im Straßenverkehr.
Im Anschluss prüften Enrico Gubitz und Marcus Risse die Fahrräder der Teilnehmer auf ihre Verkehrstüchtigkeit und sie reparierten Kleinigkeiten sofort. Größere Reparaturen übernehmen sie ebenfalls kostenlos für die Flüchtlinge. Die am Ende der Inspektion und Registrierung ihrer Fahrräder ihren Fahrradpass ausgehändigt bekamen.
In Planung sei auch: Die Flüchtlinge mit Fahrradhelmen auszustatten.