Schluss mit dem Pfeifen? Bahnübergänge in Clarholz sollen geschlossen werden | Aktuelle Nachrichten und Informationen

In Clarholz sollen drei Bahnübergänge geschlossen werden. Die Deutsche Bahn plant dies für 2026 mit 90.000 € Kosten pro Übergang. Vorteile: weniger Lärm, höhere Zuggeschwindigkeit. Verträge mit Eigentümern und rechtliche Prüfung stehen bevor.

Schluss mit dem Pfeifen? Bahnübergänge in Clarholz sollen geschlossen werden

Drei Bahnübergänge vor dem Aus – Hoffnung auf Umsetzung in Clarholz

In Clarholz sollen drei ungenutzte Bahnübergänge dauerhaft geschlossen werden. Bei einem Treffen zwischen einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn und Vertretern der Investorengruppe, darunter Markus Krähenhorst als Miteigentümer, und Rudolf Herden wurden heute die nächsten Schritte zur Umsetzung besprochen. Die Übergänge befinden sich auf privatem Gelände und sind mit einem Wegerecht versehen, das nun vertraglich aufgehoben werden soll.

Die Maßnahme ist Teil einer bundesweiten Initiative der Deutschen Bahn, kleinere Infrastrukturprojekte mit kurzfristiger Umsetzbarkeit zu identifizieren und umzusetzen. Grundlage dafür ist ein Sondervermögen, das gezielt für solche Vorhaben bereitgestellt wurde. In diesem Zusammenhang nahm der zuständige Gebietsverantwortliche der Bahn Kontakt zu Rudolf Herden von den Grünen auf, der aufgrund seines langjährigen Engagements für die Schließung der Übergänge in Clarholz bereits bekannt war. Herden wurde gebeten, den Kontakt zur Investorengruppe herzustellen.

Technisch handelt es sich um zwei Anlagen mit insgesamt drei Bahnübergängen. Die Kosten pro Übergang belaufen sich auf rund 90.000 Euro – etwa 40.000 Euro für die Planung und 50.000 Euro für die bauliche Umsetzung. Eine Ersatzzuweisung oder die Installation von Schranken ist nicht erforderlich.

Als nächster Schritt soll ein Standardvertrag mit den Eigentümern abgeschlossen werden, gefolgt von einer rechtlichen Prüfung. Die finanziellen Mittel sind bereits für das Jahr 2026 hausintern eingeplant. Nach Abschluss der Planung wird ein neues Planrecht beim Eisenbahn-Bundesamt beantragt, da Änderungen an bestehenden, planfestgestellten Bahnanschlüssen vorgenommen werden müssen. Erst mit Vorliegen dieser Genehmigung kann die Umsetzung beauftragt werden.

Die Schließung der Übergänge bringt auch betriebliche Vorteile mit sich: Lokführer müssen künftig nicht mehr mit reduzierter Geschwindigkeit von 20 km/h passieren und können auf das bisher vorgeschriebene Warnsignal verzichten. Dies bedeutet eine spürbare Verbesserung der betrieblichen Abläufe und eine Reduzierung der Lärmemissionen für die Anwohner.

Im Planungsausschuss am heutigen Abend äußerte sich Fachbereichsleiter Sven Rose irritiert darüber, dass die Deutsche Bahn direkt einen Fraktionsvorsitzenden kontaktiert hat, um Gespräche mit potenziellen Investoren zu initiieren. Besonders kritisch wurde angemerkt, dass zu diesem Termin dann auch noch Vertreter der Presse eingeladen wurden – ohne die übrigen Beteiligten vorab darüber zu informieren.

Sven Rose ergänzte, dass es kürzlich einen Termin mit der NWL gegeben habe. Dabei wurde mitgeteilt, dass derzeit geprüft werde, wie künftig eine höhere Taktung auf der Strecke zwischen Münster und Rheda-Wiedenbrück realisiert werden könne. Im Fokus steht die Frage, wo eine Ausweichstrecke als „Zwischenbahnhof“ eingerichtet werden könnte, um perspektivisch (frühestens 2036) einen Halbstundentakt zu ermöglichen.

Abschließend betonte Rose, dass die Verwaltung verwundert darüber sei, „dass von einzelnen Fraktionen auswärtige Termine vereinbart werden, ohne die Gemeindeverwaltung zumindest darüber in Kenntnis zu setzen.“ Das würde er sich in Zukunft anders wünschen.

Wir sind gespannt, ob es diesmal wirklich umgesetzt wird. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung hatte es bereits mit den Vorbesitzern gegeben, doch aus verschiedenen Gründen kam es nie zur Realisierung. Nun besteht Hoffnung, dass die Initiative endlich Früchte trägt und Clarholz langfristig profitiert.