Sternfahrt nach Warendorf: Demonstration gegen die B64n | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Rund 130 Teilnehmende aus Herzebrock-Clarholz setzten ein starkes Zeichen gegen die B64n: Mit Fahrrädern und Traktoren ging es vom Rathaus über Clarholz nach Warendorf – begleitet von Polizei und Applaus. Ihr Ziel: Eine echte Verkehrswende in Bezug auf die B64n.

Sternfahrt nach Warendorf: Demonstration gegen die B64n

Am Samstag, den 23. August 2025, versammelten sich zahlreiche Bürgerinitiativen und Unterstützer zu einer groß angelegten Demonstration unter dem Motto „G4+2 gegen B64n“ in Warendorf. Anlass war die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die Ortsumfahrung Warendorf im Rahmen des umstrittenen Neubaus der Bundesstraße B64n.

Die Sternfahrt – Gemeinsam für eine Verkehrswende

Ein zentrales Element der Demonstration „G4+2 gegen B64n“ war die eindrucksvolle Sternfahrt, die symbolisch für den Zusammenhalt und die Mobilitätsvielfalt der Region stand. Zwei große Gruppen machten sich sternförmig auf den Weg nach Warendorf – eine aus Münster-Handorf, die andere aus Herzebrock-Clarholz.

Um 13:00 Uhr versammelten sich etwa 70 Radfahrer und Radfahrerinnen sowie ein Trecker vor dem Herzebrocker Rathaus. Von hier aus ging es dann in Begleitung der Polizei zur Clarholzer Wilbrandschule. Hier stießen dann weitere 12 Traktoren und rund 60 Radfahrende hinzu. Diese Versammlung wuchs unterwegs auf 60 Trecker und 350 Fahrradfahrer an. Dieser Konvoi führte über Clarholz, Beelen und Vohren nach Warendorf.

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Die Sternfahrt war ein starkes Zeichen für die Vielfalt der Mobilitätsformen und den Wunsch nach einer nachhaltigen Verkehrspolitik. Neben den Bürgerinitiativen Kulturlandschaft Clarholz-Sundern-Brock, Naturfreunde für Beelen, Interessensgemeinschaft Warendorf-Süd, Bürgerinitiative Verkehrskonzept Warendorf, Bürgerinitiative B51 Telgte und Bürgerinitiative B51 Handorf-Mauritz beteiligten sich auch zahlreiche weitere engagierte Verkehrswende-Initiativen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sternfahrt vereinte ein gemeinsames Ziel: den Protest gegen den geplanten Ausbau der B64n sichtbar zu machen und für eine zukunftsfähige Mobilität einzustehen. Die friedliche und gut organisierte Fahrt mündete schließlich in der zentralen Kundgebung am Lohwall in Warendorf, wo die Forderungen an die Politik laut und deutlich formuliert wurden. Die Bürgerinitiativen entlang der geplanten B64n/B51 präsentierten ihre Kritik am Projekt und forderten einen sofortigen Stopp des Planfeststellungsverfahrens.

Stimmen der Bürgerinitiativen

In ihrer Pressemitteilung betonten die Initiativen:

  • Die Ablehnung des Projekts durch zahlreiche Kommunen – von Münster bis Beelen – sei eindeutig.

  • Eine Bürgerbefragung in Herzebrock-Clarholz habe mit über zwei Dritteln gegen die B64n-Pläne gestimmt.

  • Die Kritik an der Verkehrspolitik sei seit Jahrzehnten ignoriert worden, trotz zahlreicher Eingaben und Resolutionen.

  • Die geplante Straße würde laut offiziellen Verkehrszählungen keinen Bedarf decken, sondern den Verkehr sogar verdoppeln.

Forderungen an die Politik

Die Bürgerinitiativen fordern die politischen Entscheidungsträger auf, die Planungen zur B64n umgehend zu stoppen und sich für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik einzusetzen. Sie appellieren insbesondere an die Bundestagsabgeordneten der Region – darunter Henning Rehbaum (CDU), Ralph Brinkhaus (CDU) sowie Vertreter anderer Parteien –, den Willen der Bevölkerung ernst zu nehmen und aktiv gegen die B64n-Pläne Stellung zu beziehen.

Konkret verlangen die Initiativen:

  • Die sofortige Einstellung des laufenden Planfeststellungsverfahrens zur B64n.

  • Eine transparente und ergebnisoffene Bürgerbeteiligung bei allen zukünftigen Infrastrukturprojekten.

  • Die Umwidmung von Investitionsmitteln zugunsten nachhaltiger Mobilitätslösungen wie Radverkehr, ÖPNV und intelligente Verkehrssteuerung.

  • Eine Neubewertung der Verkehrsprognosen unter Berücksichtigung aktueller Mobilitätstrends und Klimaziele.

  • Die Einhaltung der Klimaschutzvorgaben des Bundes und der Länder bei allen Verkehrsprojekten.

  • Die Förderung regionaler Verkehrsinitiativen, die auf Umweltverträglichkeit und Bürgernähe setzen.

Die Demonstration sendete ein kraftvolles Signal:

Die Region lehnt den Ausbau der B64n/B51 ab. Die Bürger fordern eine echte Verkehrswende – weg von veralteten Straßenbauprojekten, hin zu nachhaltiger Infrastruktur und echter Bürgerbeteiligung.