Zahlreiche Unterstützer des Fairtrades-Gedankens, sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik waren zur offiziellen Überreichung der Urkunde ins Atrium der Von-Zumbusch-Gesamtschule gekommen.
„Die Auszeichnung sollte nicht das Ziel, sondern die Motivation für weiterführendes Engagement sein“, so Marita Feldmann, die Sprecherin der Steuerungsgruppe. Diese hat sich seit fast eineinhalb Jahren dafür eingesetzt, dass Herzebrock-Clarholz zur Fairtrade-Town wird. Fairtrade, das ist für Marita Feldmann „Hilfe zur Selbsthilfe“; denn die Bauern, die die Ernte einfahren, sollen fair entlohnt werden, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können, und auch eine angemessene Gesundheitsvorsorge erhalten – „unabhängig davon, wie die Ernte ausgefallen ist“.
„Global denken, lokal handeln. Dieser Slogan besagt, dass wir unseren Teil zu einer gerechteren Welt beitragen können. Fairer Handel und faire Beschaffung sind die Grundlagen für ein ausgeglicheneres, weltweites Miteinander. Kommunen, die sich dem Fairtrade-Gedanken verschrieben haben, tragen ihren Teil dazu bei, ihrer Verantwortung in einer globalisierten Welt gerecht zu werden“, sagt Bürgermeister Marco Diethelm. Um sich offiziell so nennen zu dürfen, musste sich die Gemeinde mit dem Nachweis verschiedener Kriterien bewerben. Erfolgreich, denn am 25. Oktober kam die Nachricht von Fairtrade Deutschland über die positive Prüfung der Bewerbung.
Bereits 2021 konnte die Verwaltung mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt eine professionelle Begleitung gewinnen. Durch Dr. Anke Butscher von der Agentur Corsus in Hamburg wurde die Idee der Fairtrade-Kampagne erst im Ausschuss für Jugend, Familien, Senioren und Soziales vorgestellt. Nach entsprechendem Ratsbeschluss Fairtrade-Town werden zu wollen, gab später es einen Workshop mit Beteiligung verschiedenster Bereiche aus Institutionen, Vereinen, Handel, Bildung, Politik und Verwaltung. Im November 2021 wurde die Steuerungsgruppe gegründet, die das Thema Fairtrade in der Gemeinde lenken soll. „Mit Leben füllen müssen das die Bürgerinnen und Bürger jedoch selbst“, so Bürgermeister Diethelm und erläuterte: „Wir sind Fairtrade-Kommune, weil wir Akteure aus der Zivilgesellschaft, dem Einzelhandel und der Gastronomie sowie aus der Verwaltung haben, die sich für fairen und nachhaltigen Handel einsetzen.
Für die VZG war es selbstverständlich, dass sie als Schule mit dabei sind, weil sie schon an einigen Fairtrade-Projekten im Unterricht und in AG arbeiten.
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„Ziel der Fairtrade-Town ist es, den fairen Handel in der Bevölkerung bekannter zu machen. Wir wollen den Blick über den Tellerrand hinaus schaffen. Die Menschen sollen ihr Kaufverhalten überdenken, darüber nachdenken, unter welchen Bedingungen die Ware hergestellt werden“, klärte Marita Feldmann auf.
In Herzebrock-Clarholz sei ein geballtes Engagement für den fairen Handel vorzufinden mit Vorbildfunktion. „Mittlerweile lebt mehr als die Hälfte der Bürger in Deutschland in einer Fairtrade Kommune. 2009 wurde Saarbrücken die 1. Fairtrade-Town in Deutschland, seitdem wurden 820 weitere Städte, Gemeindelandkreise, Inseln und Stadtbezirke mit diesem begehrten Titel ausgezeichnet. Heute aber wird ihre Gemeinde die NR. 821 in Deutschland und Nr. 170 in NRW herzlichen Glückwunsch“, so Manfred Holz.
Das Engagement der vielen Menschen zeige, dass eine Veränderung möglich sei und dass jede und jeder etwas bewirken könne. Besonders mit dem Ein-Welt-Laden, der sich bereits seit 35 Jahren mit dem Thema faire Bedingungen befasst und auch Aktionen zu dem Thema durchführt, hätte die Gemeinde einen guten Grundpfeiler. Bürgermeister Marco Diethelm bedankte sich bei allen Unterstützern: „Ich weiß, dahinter steckt viel Engagement, Herzblut, Zeit und gute Nerven“. Sein besonderer Dank galt Alin Hanzi für seine musikalischen Beiträge auf dem Keyboard und dem Service-Team der VZG die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Mit dem Titel kann sich die Steuerungsgruppe im nächsten Jahr auf den Weg machen, den Fairtrade-Gedanken mit Aktionen und Veranstaltungen zu füllen. Die Zertifizierung muss regelmäßig erneuert werden. Das bedeutet, dass die Steuerungsgruppe dauerhaft mit den Beteiligten im Austausch bleibt und wachsen will.
Mitglieder der Steuerungsgruppe
von-Zumbusch-Gesamtschule, Schulleiterin Sabine Hengstenberg und Anne Fallner-Ahrens
Ökumenischer Arbeitskreis Eine Welt, Marita Feldmann
Politik, Petra Lakebrink und in Vertretung Reyna Baum und Gisela Ginten-Hoffmann
Einzelhandel, Ute Badaoui-Daut und Ferdinand Daut vom 5. Zimmer
Kolpingfamilie Herzebrock und Clarholz, Stefan Jeska
Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU), Lothar Schäfer
Gemeindeverwaltung Klimaschutzmanagerin Caroline Hüttemann und Anja Valentien vom Gemeindemarketing
Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem Einzelhandel
5. Zimmer, Ute Badaoui-Daut und Ferdinand Daut
Parfümerie Mensing, Gudrun Mensing
Collins Jeans und Mode, Stefanie Reckord
Horstkötter Herrenmode, Markus Horstkötter
Durch ihr Sortiment mit einer Reihe von Fairtrade Produkten ohnehin dabei
REWE in beiden Ortsteilen
ALDI in beiden Ortsteilen
Netto
dm
Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Gastronomie
Reckmanns, Gabriëlle Schuurman
Klosterbäckerei Möllenbrock, Susanne Möllenbrock
Cheers, Jeroen Hemme
Hofladen Biohof Pavenstädt-Westhof, Julia Pavenstädt-Westhoff
Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Zivilgesellschaft
Ökumenischer Arbeitskreis Eine Welt
Von-Zumbusch-Gesamtschule
Kolpingfamilie Herzebrock und Clarholz
Weiteres Engagement für den Fairtrade-Gedanken in Herzebrock-Clarholz
Pflegewohnheim St. Josef
Evangelische Versöhnungsgemeinde und Katholische Pfarrgemeinde St. Christina
Hofladen Wöstmann