Am Mittwoch, dem 20. März 2024 wird ein ukrainischer Krankenwagen in Herzebrock auf dem Wochenmarkt ausgestellt werden. Auch SchülerInnen der Von-Zumbusch-Gesamtschule werden sich den Wagen vor Ort anschauen.
Der Krankenwagen stammt aus dem ukrainischen Ort Derhatschi aus der Region Charkiv. Der Krankenwagen „Barwinka“ wurde 2001 gebaut und wäre gar nicht so unüblich in der Ukraine und in Russland, auch wenn er schon viel älter aussieht.
Der Wagen wurde zu Beginn des russischen Angriffkrieges genutzt, um ältere Menschen und Kranke aus den Kampfzonen zu evakuieren. Am 12. März 2022 bombardierten die Russen willkürlich zivile Einrichtungen in der Kleinstadt Derhatschi und zerstörten das örtliche Krankenhaus. Der Fahrer des Krankenwagens wollte gerade zu einer Evakuierung aufbrechen, als der Wagen von Splittern einer Bombe durchsiebt wurde. Der Fahrer wurde schwer verletzt, überlebte aber zum Glück. Die Einschläge der Bombensplitter sind am ganzen Fahrzeug zu erkennen.
Die Aktion wird von Tobias Wellerdiek und dem bundesweit aktiven Verein Fellas for Europe e.V. organisiert. Tobias Wellerdiek veranstaltet bereits seit zwei Jahren zahlreiche Aktionen und Veranstaltung in der Region, um Ukrainische Geflüchtete bei uns zu unterstützen. Als er bei Kriegsbeginn in seinem Lektordienst in der evangelischen Kirche erfuhr, dass die Kirche Spenden für die ukrainischen Geflüchteten sammelte, hatte er das Gefühl, dass man da aber noch tun und unterstützen müsse. Mit der neuesten Aktion mit dem Krankenwagen hat er das Ziel: „Ich möchte zeigen, begreifbar machen, welche Auswirkungen so ein Krieg hat. Der Krankenwagen zeigt dem Besucher, wie zerstörerisch dieser sein kann.“
Verein Fellas for Europe e.V. sorgt seit 2023 dafür, dass der Krankenwagen schon in über 40 Städten zu sehen war und von zahlreichen PolitikerInnen wie den Bundespräsidenten, MinisterpräsidenteInnen sowie zahlreiche Landes- und KommunalpolitikerInnen besucht wurde.
Der Angriff auf das Krankenhaus war ein Kriegsverbrechen, der Krankenwagen ist anfassbares Beweisstück dieses Verbrechens.
Der Krankenwagen kann von interessierten BürgerIinnen vor Ort besichtigt werden. Es gibt die Möglichkeit, im wahrsten Sinne des Wortes zu Begreifen, was Krieg und Kriegsverbrechen bedeuten.