Drei Denkmäler in Herzebrock-Clarholz öffnen ihre Türen
Am Sonntag, dem 14. September 2025, findet erneut der bundesweite Tag des offenen Denkmals der Deutschen Stiftung Denkmalschutz statt. Das diesjährige Motto lautet: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich“. Auch die Gemeinde Herzebrock-Clarholz beteiligt sich mit einem vielfältigen Programm. Drei Denkmäler stehen zur Besichtigung offen – unterstützt vom Heimatverein Herzebrock, dem Freundeskreis Propstei Clarholz und der Wilbrandschule.
Clarholz: Mittelalterreise für Familien mit Lesung
Um 15:00 Uhr lädt Claudia Strässer, Rektorin der Wilbrandschule, Familien herzlich zur Lesung ihres neuen Buches „Clara und Richard entdecken das Prämonstratenserkloster in Clarholz“ in den Bibliothekssaal des Konventshauses (Propsteihof 24) ein. Begleitet wird die Lesung von interaktiven Stationen und einer spannenden Klosterrallye – ein Erlebnis für Groß und Klein. Anmeldung telefonisch über die Wilbrandschule unter 05245-5868.
Clarholz: Führungen durch die ehemalige Klosteranlage
Der Freundeskreis Propstei Clarholz bietet drei informative und unterhaltsame Führungen an:
11:00 Uhr mit Janine Teßmer
14:00 Uhr mit Ursula Mußmann
16:00 Uhr mit Janis Schöne Treffpunkt ist jeweils das Friedensmahnmal vor dem Hauptportal der Kirche St. Laurentius.
Den Tagesabschluss bildet um 17:00 Uhr ein geistlicher Ausklang in der St. Laurentius Kirche mit Orgelmusik, Gebeten und Gedanken zum Tag – gestaltet von Christian Ortkras und Prof. Johannes Meier.
Clarholz: Haus Samson
Im denkmalgeschützten Haus Samson (An der dicken Linde 3) zeigt die Künstlergruppe Gruppe13 von 15:00 bis 18:00 Uhr die Ausstellung „Schwarz trifft bunt“. Der Eintritt ist frei.
Herzebrock: Kirche St. Christina
Die Stifts-, Kloster- und Pfarrkirche St. Christina in Herzebrock ist von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Heimatverein Herzebrock bietet zwei Führungen zum Thema „Glaubenszeugnis und Gesamtkunstwerk: 900 Jahre Baugeschichte der St. Christina-Kirche Herzebrock“ an:
14:30 Uhr
16:30 Uhr
Karl-Hermann Schlepphorst führt gemeinsam mit Gerd Hunkenschröder und Hermann Klüsener durch das Denkmal. Die drei erläutern anschaulich die bauliche Entwicklung und künstlerische Gestaltung der Kirche. Ein besonderer Anlass: das 550-jährige Jubiläum des spätgotischen Mittelschiffs, erbaut in den Jahren 1474/75.
Zum Hintergrund der drei Denkmäler
Haus Samson
Das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus entstand 1843 an Stelle eines durch Brandstiftung eingeäscherten Fachwerkhauses, dessen Geschichte sich bis 1580 zurückverfolgen lässt. Der ehemalige Gewölbekeller hat den Brand überstanden. Die Nutzung des Gebäudes wechselte über die Jahrhunderte vom Klosterschreiber zum Brauer, Brenner und Händler bis hin zur Unterbringung der Geschäftsstelle der Kreissparkasse mit angegliederter Schankwirtschaft. Heute wird das Gebäude von einem Förderverein getragen, der sich 2005 gründete. Im Obergeschoß werden die Räume von einer Steuerberatungssozietät genutzt. Im Erdgeschoß befindet sich seit mehr als 25 Jahren die Galerie des Kunstvereins Gruppe 13 e.V.
Ehemalige Klosteranlage Clarholz
Das Kloster Clarholz (1133-1803) war die erste Tochtergründung von Cappenberg, dem ältesten Haus der Prämonstratenser in Deutschland 1122. Die Kirche St. Laurentius, eine 1175 geweihte romanische Basilika wurde im 14. Jahrhundert zur Hallenkirche mit theologisch anspruchsvollen Gewölbemalereien ausgebaut. Sie beherbergt die zweitälteste in Westfalen erhaltene Glocke aus dem Jahr 1320. Es gibt eine barocke Innenausstattung mit Chorgestühl, Kanzel und Orgel. Von der Klosteranlage sind das Konventshaus, die Propstei von1705/07, der Wirtschaftshof von 1726, die Zehntscheune von1759, das Amts- und Gasthaus von1667 und weitere Baudenkmäler erhalten. Die umgebenden Klostergärten sind von einer alleegesäumten Gräfte gerahmt. Im östlichen Trakt der Propstei befindet sich das Klostermuseum, das momentan wegen Umbau geschlossen ist. Teilweise findet im Gebäude Wohnnutzung statt.
Kirche St. Christina
Die 1900/1901 neugotisch erweiterte Pfarrkirche St. Christina aus dem späten 15. Jahrhundert kann als Ortsmittelpunkt von Herzebrock gelten. Sie schließt nach Norden den Ring der Bebauung um den Kirchhof mit Gebäuden aus dem 17. bis 20. Jahrhundert. Durch einen Torbau aus dem 17. Jahrhundert erfolgt von der Uthofstraße der Zugang zum Kirchhof. Auf dem Kirchplatz steht eine bemerkenswerte Kreuzigungsgruppe aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie wird dem Umfeld des Münsteraner Bildhauers Johann Wilhelm Gröninger zugeschrieben.