Die Umfrage, die von den Projektverantwortlichen Klara Witthoff und Christian Reick geleitet wurde, hatte das Ziel, die Meinungen und Anliegen der Einwohner zu verschiedenen Themen wie Bildung, Verkehr, Wohnen und Umwelt zu erfassen.
Insgesamt nahmen 230 Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teil. Davon kamen 31 % aus Clarholz und 69 % aus Herzebrock. Etwa die Hälfte der Teilnehmer gab ihren Namen an und nahm so an der Verlosung teil.
Unter allen Teilnehmern der Umfrage wurden attraktive Preise verlost. Über einen Ortsgutschein im Wert von 30 € durfte sich Martin Bilke freuen, während Friederike Schnöckl einen Ortsgutschein über 20 € gewann. Den Hauptpreis, eine Tagesfahrt nach Düsseldorf mit Besichtigung des Landtags für zwei Personen im Rahmen einer Gruppenreise, sicherte sich Kurt Jakob. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
„Wir haben uns über alle Rückmeldungen gefreut – sowohl die positiven als auch die kritischen Anmerkungen und Wünsche“, erklärten die Verantwortlichen. Besonders wichtig sei eine transparente Darstellung der Ergebnisse, damit die Bürger nachvollziehen können, wie ihre Meinungen in die politische Arbeit einfließen.
Welche Bedeutung hat die Umfrage für die SPD?
Die Ergebnisse sollen in das Wahlprogramm der SPD einfließen. Besonders folgende Punkte wurden aus der Umfrage aufgegriffen:
Sanitäre Anlagen in den Schulen sollen verbessert werden
Fahrradstraßen soll ins Verkehrskonzept aufgenommen werden
Die Parkplatzsituation an der Debusstraße wurde diskutiert
Die SPD sieht die Umfrage als wichtigen Schritt, um die Anliegen der Bürger direkt in ihre politische Arbeit einzubeziehen.
Zusammenfassung der SPD-Umfrage in Herzebrock-Clarholz
Im Bereich Bildung & Schule bewerten 64 % der Teilnehmer die Ausstattung der Schulen als „befriedigend“. Die Grundausstattung sei vorhanden, aber es gebe Verbesserungsbedarf. 19 % sind zufrieden und empfinden die Schulen als modern und gut ausgestattet. In der offenen Frage wurden vor allem die Sanierung der Gebäude und Sanitäranlagen, eine verbesserte Reinigung der Schultoiletten sowie der Lehrermangel als große Probleme genannt.
Beim Thema Verkehr & Mobilität zeigt sich, dass die Fahrradwege in der Gemeinde unterschiedlich bewertet werden. Während 8 % sie als „sehr gut“ empfinden, sehen 63 % sie als „befriedigend“ mit einigen Mängeln. 27 % bewerten sie als „mangelhaft“, da viele Wege in schlechtem Zustand sind oder an wichtigen Stellen fehlen. Besonders kritisiert wurden fehlende Radwege in verschiedenen Straßen sowie der schlechte Zustand bestehender Wege. Auch die Beschilderung sei teilweise unklar, und es gebe zu wenige abgesenkte Bordsteine. Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Fahrradstraßen, beispielsweise am Postweg.
Auch die Fahrradparkplätze sind ein Thema. 45 % der Befragten finden, dass es ausreichend sichere Abstellmöglichkeiten gibt, während 43 % einen Mangel an Fahrradparkplätzen oder unsichere Abstellorte bemängeln.
Der öffentliche Nahverkehr wird von 8 % als „sehr gut“ bewertet, während 41 % ihn als „befriedigend“ empfinden und Verbesserungen bei Taktung und Verbindungen wünschen. 44 % sehen ihn als „mangelhaft“, da die Anbindung unzureichend sei. Besonders kritisiert wurden die fehlende Zugverbindung nach Gütersloh und Bielefeld, die unzuverlässige Eurobahn sowie die schlechte Anbindung in den Außenbereichen.
Die PKW-Parkplätze sind ebenfalls ein wichtiges Thema. 41 % der Befragten finden, dass es ausreichend Parkplätze gibt, die gut erreichbar sind. 33 % sehen Parkplätze als vorhanden, aber oft besetzt. 22 % empfinden die Anzahl als zu gering, insbesondere an zentralen Orten. Besonders an Markttagen kommt es regelmäßig zu Engpässen, da viele Besucher in den Ortskern strömen und die Parkflächen schnell ausgelastet sind. Zudem wurde vorgeschlagen, ob eine Parkraumbewirtschaftung in weiteren Straßen eingeführt werden sollte, um die Nutzung der Parkplätze besser zu regulieren. Ein weiteres Anliegen der Bürger ist, dass bei neuen Bauprojekten mehr Parkmöglichkeiten eingeplant werden sollen und Bauunternehmen sich nicht „freikaufen“ können.
Beim Thema Carsharing- oder Sammeltaxi-Angebot zeigt sich, dass nur 3 % der Befragten regelmäßig ein Carsharing-Fahrzeug oder Sammel-Taxis nutzen würden. 26 % würden es gelegentlich in bestimmten Situationen nutzen, während 58 % ein eigenes Fahrzeug oder andere Verkehrsmittel bevorzugen.
Im Bereich Wohnen & Lebensqualität geben 58 % der Befragten an, dass es zu wenige bezahlbare Wohnungen gibt. 29 % haben keine Meinung dazu. In beiden Ortsteilen werden bezahlbare Wohnräume und Sozialwohnungen benötigt, zudem gibt es ein zu geringes Angebot an „bezahlbaren“ Bauplätzen.
Die Einkaufsmöglichkeiten werden von 37 % als „sehr gut“ bewertet, während 55 % sie als „befriedigend“ empfinden – die Grundversorgung sei gegeben, aber es fehle an Vielfalt. 8 % sehen sie als „mangelhaft“, da bestimmte Geschäfte oder Warenangebote fehlen. Besonders genannt wurden der fehlende Drogeriemarkt in Herzebrock sowie eine fehlende Poststelle in Clarholz. Weitere Vorschläge umfassen Bekleidungsgeschäfte, eine Buchhandlung, einen Baumarkt und mehr Gastronomieangebote.
Die ärztliche Versorgung wird von 8 % als „sehr gut“ bewertet, während 54 % sie als „befriedigend“ empfinden und sich Verbesserungen wünschen. 36 % sehen sie als „mangelhaft“, da es zu wenige Ärzte oder lange Wartezeiten gibt. Besonders kritisiert wurden fehlende Fachärzte. Zudem gibt es einen Aufnahmestopp für Neupatienten, sodass viele Bürger gezwungen sind, sich in anderen Orten einen Arzt zu suchen. Auch die hohe Altersstruktur der vorhandenen Ärzte wurde als Problem genannt.
Die Mobilfunkabdeckung wird von 23 % als „sehr gut“ bewertet, während 56 % sie als „durchschnittlich“ empfinden und einige Funklöcher bemängeln. 17 % sehen sie als „mangelhaft“, da es häufig Netzprobleme gibt. Besonders betroffen sind die Außenbezirke (Pixel, Quenhorn, Heerde) sowie einige Bereiche im Innenbezirk (Höhe Eudur, Glockenteichsiedlung, Schomäckersiedlung).
Beim Thema Hochwasserschutz geben 58 % der Befragten an, dass es wiederkehrende Probleme bei Starkregen gibt. 21 % empfinden die vorhandenen Maßnahmen als ausreichend. Besonders betroffen sind die Gebiete Möhler, Pöppelkamp-/Glockenteichsiedlung, Meerwiesenstraße und Letterstraße. Kritisiert wurden die mangelnde Pflege von Gräben und Abflüssen sowie die schlechte Wegeinstandsetzung nach diversen Arbeiten wie neuen Anschlüssen.
Die Hallenbäder der Gemeinde sind für viele Bürger ein wichtiges Thema. 87 % sprechen sich für den Erhalt der Hallenbäder aus, da sie für Sport, Freizeit und den Schwimmunterricht essenziell seien. Lediglich 8 % sind dagegen und halten die Kosten für zu hoch, weshalb alternative Lösungen geprüft werden sollten.
Auch die Freizeitangebote wurden bewertet. 48 % der Befragten sagen, es gebe zu wenige Angebote, während 35 % das vorhandene Angebot als ausreichend empfinden. Kritisiert wurden fehlende Freizeitangebote in beiden Ortsteilen sowie die mangelnde Kommunikation über bestehende Angebote. Zudem gäbe es einen Mangel an Trainern und Übungsleitern in einigen Vereinen. Vorschläge für neue Angebote umfassen einen Fitnesspark, erweiterte oder modernisierte Spielplätze sowie einen Wasserspielplatz. Einige bestehende Angebote werden missbräuchlich genutzt oder zerstört.
Die Umsetzungsdauer von Projekten ist für viele Bürger ein Problem. 66 % sagen, es gebe zu viele Verzögerungen, während 9 % die Umsetzung als angemessen empfinden. Kritisiert wurden die Bürokratie, der langsame Glasfaserausbau und die verzögerte Straßeninstandsetzung. Gefordert wurden schnellere und konsequentere Entscheidungen, insbesondere bei Projekten wie Wachfuß, Postweg-Mitte, Pastorat mit neuem Heimatmuseum, Zugverbindungen, Debusstraße, „Kreisverkehr“ am Kriegerdenkmal, Wasserspielplatz, Nordumfahrung und Freizeitangebote.
Darüber hinaus gab es viele einzelne Verbesserungsvorschläge, die in die weitere politische Arbeit der SPD einfließen sollen. Die Ergebnisse der Umfrage sollen aktiv genutzt werden, um konkrete Maßnahmen für die Gemeinde zu entwickeln.