Rettungswache Herzebrock-Clarholz hatte vergangenes Jahr 2.179 Einsätze

Landrat besuchte Rettungswachen, Polizeibezirksdienste und Polizeiwachen.

Rettungswache Herzebrock-Clarholz hatte vergangenes Jahr 2.179 Einsätze

Einsatzzahlen im Rettungsdienst erneut deutlich gestiegen: 60.000 Einsätze in der Leitstelle koordiniert, durchschnittlich 165 am Tag

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause besuchte Landrat Sven-Georg Adenauer in diesem Jahr wieder an zwei Tagen zusammen mit den jeweiligen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern die Rettungswachen, Polizeibezirksdienste und Polizeiwachen im Kreis Gütersloh.

Die Einsatzzahl für den Rettungsdienst ist im Jahr 2022 erneut deutlich angestiegen. Für die Rettungswachen in Trägerschaft des Kreises Gütersloh ist in diesem Jahr eine Steigerung um rund 10,8 Prozent – ein Plus von 2.819 Einsätzen – festzustellen. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt das 29.003 Einsätze. Zusammen mit den beiden anderen Rettungswachenträgern, den Städten Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück, ist die Einsatzzahl um etwa 8,3 Prozent gestiegen. Macht kreisweit 4.210 Einsätze mehr als im Vorjahr, die Gesamtzahl liegt nun bei 55.230. In der Kreisleitstelle werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 60.000 Einsätze koordiniert, dies sind im Durchschnitt zirka 165 pro Tag – und somit auch zirka 165 Bürgerinnen und Bürger, die pro Tag in der Kreisleitstelle anrufen.

Hinweis: Die hier ausgewiesenen Werte wurden am 1. Dezember erhoben und anschließend auf das Jahresende 2022 hochgerechnet.

Rettungswache Herzebrock-Clarholz

Zum 1. Januar 2019 wurde im Ortsteil Clarholz der Gemeinde Herzebrock-Clarholz ein Tages-RTW an sieben Tagen/die Woche in Betrieb genommen. Seit Mai 2019 befindet sich der RTW im 24-Stunden-Dienst. Am 1. Mai 2020 wurde die als Übergangslösung geplante Container-Wache an der Marienfelder Straße fertiggestellt und anschließend bezogen. Zukünftig ist die Einmietung in den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses Clarholz geplant. Mit dem Ende der Bauphase ist voraussichtlich Mitte 2025 zu rechnen.

In der Rettungswache ein Clarholz sind derzeit 10 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Im Jahr 2021 gab es 1.945 Einsätze, im Jahr 2022 waren es schon 2.179. Das macht eine eine Steigerung der Einsatzzahlen der Rettungswache Herzebrock-Clarholz um +12,-%.

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Seit August 2019 wurden 103 Meldungen ‚Gewalt gegen Einsatzkräfte‘ verzeichnet. Dies sind im Durchschnitt zirka 2,5 Meldungen pro Monat. Bei dem weit überwiegenden Anteil handelt es sich um verbale Gewalt, wie zum Beispiel Beleidigungen. Handgreiflichkeiten beziehungsweise körperliche Gewalt gab es nur in sehr wenigen Fällen.

Rettungshubschrauber ‚Christoph 13‘

Der gesamte Kreis Gütersloh wird vom Rettungshubschrauber (RTH) ‚Christoph 13‘ (Standort Städtische Kliniken Bielefeld-Rosenhöhe) im Rahmen der Luftrettung versorgt. Im Jahr 2022 ist er 188 Einsätze im Kreis Gütersloh geflogen (2021: 137), insgesamt ist er in 2022 1.271 Einsätze in seinem Einsatzgebiet OWL geflogen.

Pilotprojekt ‚Telenotarzt‘

Der Kreis Gütersloh beteiligt sich an dem OWL-weiten Pilotprojekt ‚Telenotarzt‘. Bei den Telenotärzten handelt es sich um besonders ausgebildete und erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die von einer Telenotarztzentrale aus bei Bedarf das Rettungsdienstpersonal mit Hilfe modernster fernmeldetechnischer Einrichtungen in der Patientenversorgung unterstützen kann. Von der Einsatzstelle und aus dem Rettungswagen (RTW) können Bild und Ton sowie vom EKG-Defi-Monitor erhobene Vitaldaten des Patienten in die Telenotarztzentrale übermittelt werden. Die Telenotärzte sollen so aus der Ferne eine Diagnose stellen können und die Behandlung vor Ort im Idealfall optimieren. Das Projekt ist derzeit noch in der Vorbereitungsphase. Es ist beabsichtigt, beim Kreis Gütersloh jedes Jahr bis zu vier Rettungswagen sukzessive mit der entsprechenden Videotechnik auszustatten. Nach derzeitiger Einschätzung soll der Betrieb am 1. Mai 2023 starten.

System ‚Mobile Retter‘

Seit Ende 2013 hat der Kreis Gütersloh das System der Mobilen Retter eingeführt, bei dem derzeit bereits bundesweit 21 Regionen (Städte/Kreise) angeschlossen sind. Bei Mobilen Rettern handelt es sich um medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, sie werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert.

Mobile Retter können allein durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend sind. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen.

Mittlerweile haben sich für den Kreis Gütersloh zirka 800 Personen als mobiler Retter angemeldet. Alle haben eine Einweisung und ein Training erhalten. Durchschnittlich wird pro Tag zwischen ein bis zwei Mal ein Mobiler Retter alarmiert. In drei von vier Fällen kann ein Mobiler Retter den Einsatz übernehmen und leistet Erste Hilfe. Durch die immer größere Anzahl an Mobilen Rettern konnte die durchschnittliche Eintreffzeit kontinuierlich verringert werden.

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