Müll trennen – aber richtig!

Müll trennen – aber richtig!

In Deutschland fallen jedes Jahr mehr als 40 Millionen Tonnen Hausmüll an - ein Großteil davon Verpackungen aus Pappe, Kunststoff oder Glas. Abfallvermeidung steht immer an erster Stelle vor Recycling! Wenn aber Müll nicht zu vermeiden ist, sollten wir so viel Abfall wie möglich „stofflich verwerten“, das heißt recyceln: Aus den Abfällen gewinnen wir Rohstoffe, die zu neuen Produkten verarbeitet werden.

Den Entsorgungskalender für Herzebrock-Clarholz findet Ihr hier: Entsorgungskalender Herzebrock-Clarholz

Warum muss ich zu Hause schon sortieren?

Um aus dem Hausmüll hochwertiges Recyclingmaterial herstellen zu können, muss der Müll möglichst wenig verschmutzt sein. Deshalb beginnt effizientes Recycling schon im Haushalt: Kunststoff und Aluminium werden beispielsweise im Restmüll bei einer Verpressung im Müllwagen zu stark durch Essensreste, Staubsaugerbeutel, Windeln etc. verschmutzt.

1. Gelbe Tonne

In die Gelbe Tonne kommt Verpackungsmüll, aber kein Glas und Papier. Für die Entsorgung der Gelben Tonne fallen im Gegensatz zur Restmülltonne keine Gebühren an, denn die Entsorgung wurde schon mit der Verpackung „gekauft“. Die Recyclingquote bei Plastikverpackungen liegt in Deutschland bisher leider bei nur knapp über 40 Prozent, denn es wird oft nur das beste Material herausgefischt und der Rest zur Energiegewinnung verbrannt. Hier sind die gesetzlich festgelegten Recyclingquoten noch zu niedrig. Je besser Ihr Euren Müll trennt, um so mehr kann recycelt werden.

Das gehört hinein:

  • Kunststoff: Becher (z.B. Joghurtbecher), Styroporschalen für Lebensmittel, Plastiktüten, Plastikflaschen (z.B. Spül-, Waschmittel-, Saftflaschen)

  • Metall: Getränke- und Konservendosen, Flaschenverschlüsse

  • Verbundstoff: Getränkekartons, Kaffeevakuumverpackungen

Wenn Ihr Euch unsicher seid, schaut hier nach: https://www.geg-gt.de/

Wichtig: Die Verbundstoffe müssen vor dem einwerfen in die Tonne getrennt werden. Also den Deckel vom Joghurtbecher abziehen oder bei der Fleischverpackung den Deckel vom Unterteil trennen (unterschiedliche Kunststoffe).

Den Grünen Punkt auf der Verpackung könnt Ihr ignorieren! Denn nur das Material entscheidet, welche Tonne die Richtige ist - nicht der Grüne Punkt. Ursprünglich hatten alle Verpackungen einen Grünen Punkt, deren Entsorgung über die Gelbe Tonne, die Papiertonne und die Glastonne bereits bezahlt war. Seit 2009 muss das Zeichen aber gar nicht mehr abgebildet werden. Auf manchen Verpackungen wird es noch immer abgedruckt, was leider nur zu Verwirrungen führt.

2. Papier-Tonne

Die Papiertonne ist kostenlos und wird in der Gemeinde alle 4 Wochen geleert. Der Einsatz von Altpapier für die Papierherstellung schont die Umwelt, denn Papier aus Frischfaser herzustellen ist mit einem hohem Holz- und Energieaufwand verbunden. Der Einsatz von Altpapier verbessert somit die schlechte Ökobilanz: weniger Holz, weniger Wasser und weniger Energie.

Das gehört hinein:

  • Zeitungen, Zeitschriften, Prospekte

  • Verpackungsschachteln aller Art, sofern sie sauber sind (z.B. Pizzaschachteln, Schachteln von Kosmetikprodukten, Schachteln von Reis, Grieß, Kartoffelprodukten, Eierkartons, Waschmittelkartons ohne Tragebügel

  • Hefte

  • Bücher

  • Pappe und Kartonverpackungen

  • Büromaterialien aus Papier, Briefumschläge

  • farbiges oder durchgefärbtes Papier (z.B. von Fotoalben, Basteln usw.)

Das gehört NICHT hinein:

  • verschmutztes Papier

  • nassfestes Papier (Hygienepapier, wie Einweghandtücher, Servietten, Papiertaschentücher)

  • gewachste Papiere (Verpackungen für Fleisch, Wurst, Käse)

  • Wachs-, Ölpapiere, Etiketten

  • Kohle- und Selbstdurchschreibepapiere

  • Getränkekartons, Tetra Pack, Milch- und Safttüten

  • Tapeten (gebrauchte und neue)

  • Versandtaschen mit Plastikpolsterung

  • Geschenkpapier enthält oft zu viel Farbe/Lack

Wenn Ihr Euch unsicher seid, schaut hier nach: https://www.geg-gt.de/

3. Bio-Tonne (Kompost-Tonne)

Bioabfall ist ein bedeutender Rohstoff für die Biogasgewinnung und ein wertvoller Kompostlieferant: Eine Bananenschale liefert geschätzt 34 Minuten Licht in einer 11 Watt Lampe. Am besten sammelt Ihr den Biomüll ohne Tüte. Feuchtere Bioabfälle wie z.B. Kartoffelschalen kann man in Zeitungspapier einwickeln. Alternativ könnt Ihr den Abfallbehälter mit Zeitungspapier auslegen oder eine Papiertüte verwenden. In die Biotonne kommt mehr als Gartenkompost: alle Lebensmittelabfälle und Essensreste, egal ob einheimisch oder exotisch, bio oder nicht bio.

Das gehört hinein:

  • Alle Obst- und Gemüsereste (auch Zitrusfrüchte, Bananen- und Nussschalen)

  • Reste von Milchprodukten

  • Eierschalen

  • Brot- und Gebäckreste

  • Fette und Öle aus der Speisenzubereitung

  • Gekochte und rohe Speisereste

  • Grünabfälle aus dem Garten, wie z.B. verwelkte Blumen, Stauden, Laub, Strauch- und Rasenschnitt sowie Wildkräuter

Das gehört NICHT hinein:

  • Kunststoffbeutel, Mülltüten

  • Verpackungen aus Kunststoff, Metall (z.B. Dosen, Kronkorken), Pappe oder Glas

  • Zigarettenkippen, -asche

  • Staubsaugerbeutel

  • Kleintierstreu und Tierfäkalien

  • Straßenkehricht

  • behandeltes Holz

  • Blumentöpfe, Hydrokultursubstrat

  • Keramik- und Porzellanscherben

  • Schadstoffhaltige Abfälle, Batterien

  • Illustrierte, Kataloge

  • Grill-, Ofen- und Holzasche

  • Leder, Wolle

  • Haare, Federn, Knochen

Kunststofftüten oder „kompostierbare“ Folienbeutel dürfen nicht verwendet werden, auch dann nicht, wenn für sie der Nachweis der Abbaubarkeit erbracht wird. Sie verunreinigen den Kompost und müssen daher kostenintensiv aussortiert werden.

Reicht die Biotonne einmal nicht aus, könnt Ihr die Grünabfälle kostenpflichtig direkt zum Kompostwerk bringen (KOMPOTEC Kompostierungsanlagen GmbH, Am Stellbrink 25, 33334 Gütersloh).

4. Glas

Getrennt gesammeltes Glas und Papier kann zu fast 100 Prozent recycelt werden – und das ohne große Qualitätsverluste. In den meisten gekauften Glasflaschen stecken auch schon ein hoher Anteil an Recyclingglas. Dafür muss Glas aber ordentlich nach Farben getrennt und in die passenden Sammelbehälter für Weiß-, Braun- und Grünglas einsortiert werden. Blaues und gelbes Glas können über den Sammelbehälter für Grünglas entsorgt werden. Braun und weiß müssen farbrein bleiben. Bei weißem Glas dürfen zum Beispiel wohl nur drei von 1000 Flaschen eine andere Farbe haben.

Das gehört hinein:

  • Flaschen, z.B. Getränkeflaschen, Essig- und Ölflaschen

  • Gläser z.B. für Marmeladen- und Konservengläser, Gläser für Babynahrung

Das gehört NICHT hinein:

  • Trinkgläser und Fensterglas (stören das Recycling wegen anderer Zusammensetzung und höherem Schmelzpunkt)

  • Blei- und Kristallglas, Spiegelglas (Flachglas)

  • Vasen, Porzellan, Keramik

  • Glühbirnen

Das Glas gehört in die Container rein und nicht auf oder vor die Container. Das jährliche Entsorgen von falsch abgestellten Abfällen kostet uns alle nur unnötig Geld.

5. Restmüll-Tonne

Unser Restmüll wird verbrannt und die dabei freigesetzte Wärme zur Energiegewinnung genutzt („energetische bzw. thermische Verwertung“). In Deutschland wird leider noch viel zu viel Müll verbrannt. Ökologisch sinnvoller wäre es, wenn der Müll erst so oft wie möglich wiederverwendet wird, bevor er verbrannt wird.

Das gehört hinein:

  • Asche

  • Kerzen

  • Windeln

  • Gummi

  • Fotos

  • Leder

  • Frittierfett

  • Glühbirnen (ABER keine Energiesparlampen!)

  • Hygieneartikel

  • Kehricht

  • Kohlepapier

  • Porzellan

  • Trinkgläser

  • Staubsaugerbeutel

  • Tapeten

  • Stoffreste

  • Lumpen

  • verschmutztes Papier

  • Zigarettenkippen

  • Tierstreu

6. Elektroaltgeräte

Einige Gegenstände dürfen aufgrund der enthaltenen Schadstoffe nicht in den üblichen Mülltonnen gesammelt werden, sondern müssen z.B. zum Wertstoffhof oder anderen Sammelstellen gebracht werden: Es ist gesetzlich verboten, Elektrogeräte im Hausmüll zu entsorgen. Elektrogeräte werden vom Recyclinghof in Herzebrock kostenlos zurückgenommen. Batterien werden überall, wo sie verkauft werden, zurückgenommen.

Die GEG bietet für alle Arten von Elektro- und Elektronikschrott eine umweltgerechte und legale Entsorgung an. Für kleine Geräte ist die Wertstoffbox goldrichtig und die Großgeräte kann man an den Entsorgungspunkten und Recyclinghöfen kostenfrei loswerden.

Hier findet Ihr Wertstoffboxen in Herzebrock-Clarholz:

  • Gütersloher Straße / Klosterweg, Parkplatz

  • Lindenstraße 6 / An der Gräfte, Marktplatz

Unter der Servicenummer 0800 2334859 gibt es weitere Informationen, z. B. ob die GEG oder die Kommune die Elektroaltgeräte kostenlos abholt.

Wenn Ihr Euch unsicher seid, schaut hier nach: https://www.geg-gt.de/

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