Bei Schul- oder Verhaltensproblemen wird meist zuerst an Ergotherapie, Psychotherapie, eine spätere Einschulung oder an eine Wiederholung der Klasse gedacht - manche Eltern denken möglicherweise noch über LernCoaching oder Nachhilfe nach.
Dass jedoch in diesen Fällen das sogenannte Reflex-Integrations-Training zur Hemmung der frühkindlichen Reflexe helfen kann, ist noch wenigen bekannt.
Dabei sind die frühkindlichen Reflexe (Ur-Reflexe) zunächst sogar für eine gesunde Entwicklung sogar sehr wichtig. Sie erfüllten den Zweck, uns im Bauch unserer Mütter zu beschützen und uns vom „Liege-Baby“ zum gehenden Menschen zu verändern (sie enthalten sozusagen das Programm zur Aufrichtung).
Ziehen sich die frühkindlichen Reflexe jedoch während der körperlichen Aufrichtung (also vor allem im ersten Lebensjahr eines Kindes) nicht so zurück, wie es sein sollte, stören sie die weitere neuromotorische Entwicklung und führen zu besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten – insbesondere im Zusammenhang mit dem Lernen, der Schule und dem (sozialen) Verhalten.
Als Beispiele sind hier der Moro-Reflex und der Greifreflex zu nennen:
Der Moro-Reflex gehört zu den sogenannten Stress-Schutz-Reflexen. Er sollte uns im Grunde vor Stress beschützen und ist sogar überlebensnotwendig, da er für den ersten Atemzug nach der Geburt verantwortlich ist. Äußerlich sichtbar ist der Reflex in den ersten Lebensmonaten durch das Zucken der Arme beim Ablegen des Kindes auf eine Unterlage oder in Schrecksituationen. Als weiteres Beispiel ist der Greif-Reflex zu nennen, der ebenfalls in den ersten Monaten sichtbar ist, wenn das Baby reflexartig zugreift, sobald man ihm einen Finger oder einen anderen Gegenstand reicht. Andere frühkindliche Reflexe sind namentlich unbekannter.
Doch was passiert, wenn diese Reflexe sich nicht so zurückziehen, wie gewünscht? Um bei den Beispielen zu bleiben, betrachten wir zuerst den Moro-Reflex. Verebbt dieser nicht bzw. ziehen sich die Stress-Schutz-Reflexe nicht bis spätestens zum 4. bis 6. Lebensmonat zurück, bleibt der Mensch im permanenten Stress-Modus, bzw. in einer andauernden Hab-Acht-Stellung, welche zu einer besonderen Reizoffenheit führt. Hierdurch werden permanent mehr Stresshormone Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet und es kann insbesondere zu Konzentrations- und Verhaltensauffälligkeiten kommen – oder sich in sogenannter Hochsensibilität zeigen.
Ein nicht integrierter Greifreflex kann z.B. zu einer sehr verkrampften Stifthaltung führen, weil das Kind den Stift dauerhaft zu festhält (und auch gar nicht anders kann). Reflexe reagieren automatisch und können gar nicht oder nur schwer aufgehalten werden. Beim Greifreflex führt dies mitunter dazu, dass die Schrift schlecht lesbar ist und keine lockere Haltung möglich ist.
Andere frühkindlichen Reflexe sorgen „restaktiv“ für andere Auffälligkeiten, wie z.B.
mangelnde Konzentration und Ausdauer
innere und äußere Unruhe (Hibbeligkeit)
eine schlechte Rechtschreibung
Schwierigkeiten beim Rechnen oder Lesen
ein schlechtes Schriftbild (verkrampfte Stifthaltung)
eine schlechte Körperhaltung (z.B. Kopf abstützen, sich hängen lassen)
das Festhalten mit den Füßen am Stuhl
Übelkeit beim Autofahren
sog. tollpatschiges Verhalten
Betroffene Kinder und Jugendliche mit restaktiven Reflexen leiden oft sehr. Sie spüren bewusst oder unbewusst, dass sie ihren Körper nicht so steuern können, wie sie möchten. Dazu kommen die (meist gut gemeinten) Ermahnungen und Bitten anderer, die sich ebenfalls Verhaltensänderung wünschen und sich das gezeigte Verhalten nicht erklären können.
Gegen restaktive frühkindliche Reflexe anzusteuern, kostet viel Energie und ist zum Teil gar nicht möglich. Die meisten Erwachsenen, deren frühkindliche Reflexe noch (oder wieder) aktiv sind, haben übrigens gelernt, für sich mit der Situation umzugehen – was jedoch meist einen hohen Energieaufwand bedeutet.
Yvonne Nöger bietet in ihrer Praxis für Potentialentfaltung und Resilienz in Herzebrock „Am Wald 17“ neben ihren weiteren Angeboten auch das RIT-Reflexintegrationstraining an. Es handelt sich dabei um ein Bewegungstraining, welches individuell an die Kunden angepasst wird.
Im Einzeltraining werden dem Kind bzw. den Eltern die entsprechenden körperlichen Übungen gezeigt - die bei regelmäßigem Training dazu führen, dass die entsprechenden Reflexe nicht mehr aktiv sind.
Die Übungen werden jeweils bis zum nächsten Treffen zu Hause trainiert und dauern pro Tag etwa 10 bis 15 Minuten. Insgesamt werden etwa 8 bis 10 Treffen im Abstand von ca. 4 Wochen in der Praxis angesetzt.
Durch das Training findet eine neuromotorische Nachreifung des Gehirns statt – zudem wird eine entsprechende Körpermuskulatur und Körperhaltung aufgebaut. Fast allen Kindern macht das Training in der Praxis und die gemeinsame Übungszeit zu Hause Spaß! Und spätestens, wenn der erste spürbare Erfolg eintritt, ist die Motivation zum Üben sowieso da!
Durch ihre weiteren Ausbildungen und Erfahrungen, kann Yvonne Nöger während des Trainings sehr individuell auf die Situation des Kindes und der Familie eingehen. Sie kann den Eltern beratend zu den Themen Schule, Potential und Verhaltensauffälligkeiten ganzheitlich zur Seite stehen oder auch ergänzende Angebote für Kinder und Eltern machen.
Weitere Informationen und Terminvergabe unter:
Yvonne Nöger - Praxis für Potentialentfaltung und Resilienz
Am Wald 17
33442 Herzebrock-Clarholz
Mobil: 0160-2814078
Mail: team@yvonne-noeger.com
Instagram: https://www.instagram.com/yvonne.noeger/
Hinweis: Reflexintegration wird bereits von einigen Ärzten empfohlen. Von der Krankenkasse werden die Kosten bisher in der Regel nicht übernommen. Es handelt sich um ein Bewegungstraining und nicht um eine Therapie!