Hubert Deitert: Ein Leben im Wandel der Zeit – 47 Jahre bei der Kari Farming GmbH | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Hubert Deitert: Ein Leben im Wandel der Zeit – 47 Jahre bei der Kari Farming GmbH

Hubert Deitert begann am 1. August 1977 seine Ausbildung zum Bürokaufmann bei der Firma Karl-Heinz-Rieke GmbH. Wie damals üblich, besuchte er zuvor neun Jahre die Hauptschule in Beelen und anschließend zwei Jahre die Handelsschule in Warendorf.

Der Beelener erfuhr von Familienangehörigen, dass die Firma, die “alles für den Landwirt” anbietet, einen Auszubildenden suchte. Die Firma war damals noch im Weißen Venn in Herzebrock ansässig. Schriftliche Bewerbungen waren damals eher unüblich; Er fuhr einfach hin und bekam direkt eine Antwort: “Ja, kannst hier anfangen.”

Im ersten Jahr musste der damals 17-Jährige noch mit der Bahn und dem Fahrrad zur Arbeit fahren. “Damals funktionierte das noch mit der Bahn”, erinnert sich Hubert Deitert. Auch zur Berufsschule nach Wiedenbrück fuhr er mit der Bahn und dem Bus. Knapp ein dreiviertel Jahr später konnte er dann mit seinem ersten eigenen Wagen fahren.

Damals arbeitete man als Bürokaufmann noch nicht am PC, sondern hauptsächlich an der Schreibmaschine. Nach der Ausbildung ging es von Januar 1980 bis März 1981 zur Bundeswehr. Die Grundausbildung absolvierte er in Eckernförde, den Fernmeldelehrgang in Flensburg-Mürwick und dann seinen restlichen Dienst in Glücksburg. Als Fernmelder im Bunker an Land konnte er hier bereits mit Computern arbeiten.

Im April 1981 kehrte er direkt zur Karl-Heinz-Rieke GmbH zurück. Die Firma ging an die nächste Generation weiter. Unter der Führung von Karl-Heinz Rieke Junior entwickelte sich das Unternehmen weiter und die Firma erhielt ihren heutigen Namen „KARI Farming“. Diese hatte sich vergrößert und war inzwischen in die neuen Hallen an der Dieselstraße im Industriegebiet umgezogen. Hubert Deitert startete wieder in der Buchhaltung bei seinem ehemaligen Ausbilder Gerd Kuhlmann.

Als die Seniorchefin Christel Rieke in den Ruhestand ging, übernahm Hubert den Versand. Damals lief der Versandhandel noch hauptsächlich über Kataloge. Der Katalog “Alles für den Landwirt” wurde regelmäßig mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren gedruckt und verteilt. Die Kunden konnten dann per Bestellkarte oder Formular bestellen. Der Online-Shop des Unternehmens ging erst später im Jahr 2014 online. Selbst heute bestellen noch einige Kunden lieber per Fax.

Die Aufgaben von Hubert Deitert waren vielfältig. Er hat das EU-weite Versandgeschäft in über 40 Jahren weiterentwickelt und sich gerne den Herausforderungen der Kunden in den jeweiligen Ländern gestellt. Denn jedes zu versendende Paket ist anders, vom kleinen Päckchen bis zu den Paletten. Holzpalette, Kunststoffpalette, Stapelhöhe – die Kollegen konnten sich immer auf eins verlassen: “Hubert weiß Bescheid!”

Hubert Deitert hier zum 25-jährigen Firmenjubiläum (der zweite von rechts)

Auf die Frage, was sich in 47 Jahren am meisten geändert hat, fällt ihm nicht die Technik am Arbeitsplatz ein, sondern das Verhalten der Kunden. “Früher wurde einfach gekauft, was benötigt wird. Heute sind alle unsicher, ob sie weitermachen, aufgrund des Generationswechsels, und es wird viel online bestellt und verglichen.”

Er ist der letzte der “alten Generation” im Unternehmen. In 47 Jahren hat Hubert Deitert viel Erfahrung gesammelt und weiß für jedes Versandproblem eine Lösung. Daher wird er der Firma auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand noch zur Verfügung stehen. Er wird einmal die Woche ins Unternehmen kommen, um die Kollegen zu unterstützen.

Was hat Hubert sonst nach seinem offiziellen Renteneintritt vor? “Ich wohne immer noch in Beelen auf’m Kotten, da ist immer was zu tun.”

Zum Abschied hat der große Fußballfan von seinen Kollegen vier Karten für ein Schalke-Spiel bekommen. Da wird er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen erst mal groß feiern, hoffentlich auch einen Sieg.